Frauen 1 - Hochstehendes Kampfspiel auf Biegen und Brechen!

2019 frauen1 miniNach dem klaren Heimsieg gegen Goldach-Rorschach stand 7 Tage später auswärts die Revanche an. Und eines war mit Spielbeginn klar: Die Wilerinnen mussten sich auf bedeutend mehr Gegenwehr einstellen als im Hinspiel. Es wurde ein äusserst spannendes und hochklassiges Spiel in dem die Rorschacherinnen etwas mehr für den Sieg taten und sich diesen auch verdient mit 32:28 (15:13) Toren angelten.

Im Wissen, dass Goro auf die SPL2 erprobten Célina Bader (schoss im SPL2-Spiel 6 Tore) und Sophie Windler zurückgreifen konnten, verlieh dem Spiel die gewünschte Würze, sodass einem mitreissenden Fight nichts mehr im Wege stand. Das Heimteam machte mit seinem engagierten Start in die Partie den Gästen klar, dass sie sich dieses Mal in der Anfangsphase nicht mehr überraschen lassen würden. Sie legten ein horrendes Tempo vor und bewegten sich in der Vorwärtsbewegung sehr geschickt. Vor allem der immer wieder ablaufende linke Flügel, sowie die überraschenden Kreisanspiele, stellten die Wilerinnen bis tief in die zweite Halbzeit vor grosse Probleme. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ganz zum Gusto der recht zahlreichen Zuschauer. Im Unterschied zum Hinspiel präsentierte sich Wil nicht so ausgeglichen und unberechenbar. Vor allem von der linken Aufbauposition vermisste man das druckvolle Spiel Richtung gegnerisches Tor, die Abschlussgefahr hielt sich in Grenzen, die Torschüsse waren zu ungenau. Was links nicht wie gewünscht klappte, funktionierte auf rechts hervorragend. Schiegg/Straub/Bischofberger entpuppten sich als magisches Trio. 12 der 13 Tore bis zum Halbzeitpfiff erzielte die selbstsicher aufspielende rechte Achse, und wie auf der Gegenseite Flügel/Kreis, bekamen die Rorschacherinnen das Wiler Powertrio nicht in den Griff. Eine Pattsituation zeichnete sich ab, mit leichten Vorteilen für das Heimteam, denn ausser in der 5. Minute, als Wil mit 3:2 Toren das einzige Mal in der Begegnung die Führung eroberte, konnten die Gastgeberinnen immer mit 1 -2 Toren vorlegen. Die etwas bessere Chancenauswertung machte den Unterschied.

Was schon in Halbzeit eins eine knappe Geschichte war, wurde im zweiten Durchgang eine noch engere Angelegenheit. Vor einer Woche brach Goldach-Rorschach nach dem Pausentee völlig ein, dieses Mal wichen sie keinen Schritt, kämpften bis zur letzten Minute. Das Spiel hielt weiterhin, was es zu Beginn versprochen hatte. Gleich nach dem Seitenwechsel hatten die Wilerinnen mit Nadine Wehrli einige gute Spielmomente über die linke Aufbauposition, diese waren aber nur von kurzer Dauer, sodass sich die Wilerinnen im Angriff bald schon wieder nur auf das Bewährte «rechte» verlassen mussten. Dort funktionierte es weiterhin hervorragend, weil sich die Chancenauswertung auch während der zweiten 30 Minuten sehen lassen konnte. Kleiner Haken an einer Geschichte mit Happyend: das Heimteam konnte sich auf dieselben Qualitäten verlassen. Gute Chancenauswertung, praktische keine technischen Fehler und nach unentschiedenem Spielstand immer wieder die Führung. Wil konnte weiterhin nie vorlegen, rannte immer einem Rückstand hinterher. Als sie ab der 51. Minute die gegnerische Kreisläuferin mit einer engen Deckung aus dem Spiel nahmen, bahnte sich eine späte Wende an. Bei Ausgleichschancen liessen es die Spielerinnen etwas an Kaltblütigkeit mangeln, gaben die Bälle zu leicht wieder her und mussten ab der 57. Minute mit ansehen, wie die unwiderstehliche Sophie Windler alle Verantwortung in die Hände nahm und mit einer Triplette das Spiel endgültig entschied. 

Spiel verloren. Niedergeschlagenheit? Bei weitem nicht! Die Wilerinnen haben grossartig dagegen gehalten, hätten genau so als Siegerinnen vom Spielfeld gehen können, bissen sich aber an diesem Tag an einem Gegner auf Augenhöhe die Zähne aus.