Saisonbericht 23/24 Damen 1

Damen 1Das Beste kam zum Schluss!

Vier Runden vor Ende der 2. Liga-Meisterschaft, die Wiler Frauen lagen zu Hause im Spitzenkampf gegen den Tabellenleader 5 Minuten vor Schluss mit 27:24 Toren in Front.

Das einsetzende Nervenflattern führte dazu, dass man mit dem Unentschieden nach Abpfiff noch gut bedient war. Das unnötige Unentschieden und die damit verbundene Tatsache, dass der Zug Richtung 1. Liga ohne die Wilerinnen abfahren würde, machte müde, liess die Spannung aus den Körpern der Spielerinnen weichen. Logische Konsequenz: Das Rückspiel im Aargauischen wurde eine klare Angelegenheit, die Luft war draussen. Es schien, als würden die letzten 3 Saisonspiele einer fantastischen Saison doch noch einen schwarzen Tolken aufsetzen. Doch dies war gar nicht im Sinne der Mannschaft. Sie rappelte sich auf und zeigte schon im letzten Heimspiel gegen die SG Freiamt, wie unwiderstehlich aufgetreten werden kann. Für die Gegnerinnen gedieh die zweite Halbzeit zu einer Handballlektion. Wil spielte sich mit viel Kampf und Herz in einen Rausch, sicherte sich den Platz im Spitzen-Quartett.

Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die HSG Aargau Ost und der BSV Weinfelden nicht mehr von den Spitzenplätzen verdrängt werden konnten. Sie spielen nächste Saison eine Liga höher. Nach der überraschenden Niederlage der Aargauerinnen am letzten Spieltag, witterte Weinfelden die Chance, die Finalrunde auf dem ersten Platz beenden zu können. Für den hochmotivierten Aufsteiger war alles angerichtet. Die Zuschauerränge dicht gefüllt, die Rede des Präsidenten auf Sieg ausgerichtet, ein zusätzlicher Grill aufgestellt, so wie es sich gehört, wenn keiner am Sieg des Heimteams zweifelt. Für den Gegner, der bei diesem letzten Spiel einer langen Saison aus Wil kam, ging es ja um nichts mehr. Da hat aber jemand die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn die Gäste hatten nicht vor, ohne Punkte nach Hause zu gehen. Es hat in dieser Meisterschaft viele Spiele gegeben, da agierte das Wiler Ensemble überragend, baute aber immer wieder Phasen der Schwäche ein. Dies sollte in Weinfelden nicht der Fall sein. Es wurde das perfekte Spiel der Gäste. Nicht nur, dass kämpferisch einmal mehr alles gegeben wurde, es war diese Harmonie unter den Spielerinnen, die sie in Angriff und Verteidigung unwiderstehlich auftreten liess. Es war ein Augenschmaus, mit welcher Geduld der Gegner in der Vorwärtsbewegung «zurechtgelegt» wurde, bis sich die Chance zum Abschluss bot. Die Dominanz in der Startviertelstunde bremste die Euphorie auf den Zuschauerrängen arg ein. Abgesehen von der grossen Wiler-Fandelegation, die ihre Freude am kecken Auftritt ihrer Lieblinge hatte! Bis zur Pause fand liess Wil im Angriff die eine und andere Abschlusschance liegen, Weinfelden kam heran, konnte bis zum Pausenpfiff ausgleichen (9:9). Die Stimmung auf den Rängen hob sich merklich.

Es gab diese Saison oft Momente, da spürte man während der Pausendiskussion die Zweifel, manchmal sogar etwas Unsicherheit. In Weinfelden war alles ganz anders. Dieses Ding gewinnen wir, Punkt, Schluss. Und genau so machten sich die Wilerinnen an die zweiten 30 Minuten. 30 Minuten, die zu einem krönenden Abschluss einer tollen Saison gediehen. 30 Minuten, in denen nie Zweifel aufkamen, wer dieses Spiel gewinnen wird. 30 Minuten in denen Weinfelden von der roten Welle erdrückt wurde. 30 Minuten in denen man nur glückliche Wiler Gesichter sah. Auf dem Spielfeld, auf der Tribüne und beim Hoffotograf Walter, der einmal mehr grosse Momente bildlich festhielt (Herzlichen Dank für deine Vereinstreue!). Es waren aber auch die 30 Minuten der ganz Jungen, die aus dem Schatten ins Rampenlicht traten. Alyssa, Ramona, Larissa und Svenja machten ihr bestes Spiel und fügten sich nahtlos ins Mannschaftsgefüge ein. Da kommt im Hinblick auf nächste Saison grosse Freude auf!

Wil siegte souverän, besiegte den Aufsteiger in  dieser Finalrunde auch beim zweiten Aufeinandertreffen und verabschiedet sich nach einer überragenden Saison in die Vorbereitung auf die nächste Meisterschaft.